Norbu Ling e.V.
 

Kalmückisch-tibetisch-buddh. 


Der kleine Tempel, untergebracht in einer Wohnung in einem Reihenhaus, ist der älteste in München und war für viele Jahre der einzige buddhistische Tempel tibetischer Tradition in Deutschland.

Die Kalmücken sind ein Teil der Westmongolen, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus der Dsungarei (heute chinesische Provinz Sinkiang) westwärts zogen, und sich am Unterlauf der Wolga ansiedelten. Als ihre anfängliche Unabhängigkeit von den Russen mehr und mehr gefährdet war, zog es sie in die Dsungarei zurück und 1771 wollten sie sich auf den Weg dorthin machen. Der Winter war aber so mild, dass die Wolga nicht zufror, und die Kalmücken westlich des Flusses waren gezwungen, dort zu überwintern. Sie entschlossen sich nun jedoch, in diesem Gebiet zu bleiben, wo auch ausreichend Platz war für ihre nomadische Lebensweise.
Nach der Oktoberrevolution 1917 kam es zur Zwangskollektivierung und – damit verbunden – zum Zwang zur Sesshaftigkeit. Gleichzeitig wurden auch viele ihrer Tempel zerstört, wodurch eine tragende Säule ihrer Kultur herausgerissen wurde, da die Kalmücken gläubige Anhänger des Buddhismus tibetischer Richtung waren.
Als Folge der steten Unterdrückung wurden die deutschen Truppen  1942 als Befreier empfangen. Die Kalmücken kämpften auf deutscher Seite, und daher erfolgte auch der Rückzug mit den deutschen Truppen. Aufgrund der Zusammenarbeit mit den Deutschen wurde die kalmückische Republik am 27.12.1943 aufgelöst, und fast die gesamte Bevölkerung wurde nach Mittelasien und Sibirien deportiert. Nur wenige überlebten. Es gab lediglich einen kleinen Rest, der ursprünglich an der Wolga angesiedelten Kalmücken, und erst 1958 wurde unter Chruschtschow die Kalmückische Republik restituiert.
Die Kalmücken, die mit den deutschen Truppen nach Deutschland gekommen waren, galten hier nach dem Krieg als Heimatlose und wurden in so genannten DP-Lagern untergebracht (Displaced Persons). Von den ca. 2000 Kalmücken wanderten in den 50er Jahren mehr als die Hälfte in die USA aus, die übrigen blieben in Deutschland. So kam es zum Tempel in München.  Heute leben noch 4 Kalmücken in München und Umgebung.

Die Geschichte des Tempels
Durch den Krieg und die Vertreibung gingen sämtliche Kultgegenstände der Tempel und Klöster verloren. Während des Rückzugs der Kalmücken mit den deutschen Truppen konnten einige Lamas und Mönche nach Deutschland kommen. Der höchste Lama war Tilopa Hutuktu, der jedoch bald nach Amerika auswanderte und den Mönch Akchulow Nawang Senge als ‚geistlichen Betreuer‘ für die kalmückische Gemeinde zurückließ. Akchulow stattete seine bescheidene Unterkunft in Ludwigsfeld als ‚Tempel‘ aus und versuchte, den Kindern der jungen Familien ein Gefühl buddhistischer Ethik zu vermitteln. Er betreute den Tempel und damit die Kalmücken bis zu seinem Tod im Jahre 1973.
Auf Akchulows Bitte hin entsandte S.H. der Dalai Lama im Jahre 1967 den Mönch Lobsang Dargye als Lehrer für die Kalmücken hierher und dieser lebte einige Jahre im Tempel.1968 besuchte Trijang Rinpoche, der Junior-Lehrer des Dalai Lama den Tempel und gab ihm den Namen ‚Thegchen Chöpel Ling‘. Kurz darauf kam auch der Senior-Lehrer Seiner Heiligkeit, Ling Rinpoche, zu Besuch und 1973 und 1983 auch H.H. der Dalai Lama.
Nach 1983 verwaiste der Tempel hinsichtlich der Betreuung und alle Versuche, einen Geshe einzuladen, scheiterten an formalen und finanziellen Gründen.
Die kalmückische Gemeinde wurde an hohen buddhistischen Feiertagen vom Ehrw. Dr. Panglung Rinpoche betreut und die Aufrechterhaltung und Pflege des Tempels wurde zum Lebenswerk von Herrn Daniel Bembejew. Seit seinem Tod kümmert sich sein Sohn Nimgir Bembejew um den Tempel.
Der kleine Tempel, untergebracht in einer Wohnung in einem Reihenhaus ist der älteste in München und war für viele Jahre der einzige buddhistische Tempel tibetischer Tradition in Deutschland. Dort trafen sich anfangs nicht nur tibetisch-buddhistische Gruppen, sondern auch viele hohe Würdenträger aus den verschiedenen tibetischen Schulen kamen zu Gast wie Kalu Rinpoche, Khamtul Rinpoche, Lati Rinpoche, Trogawa Rinpoche und viele andere Lehrer.
Derzeit wird der Tempel auch von verschiedenen buddhistischen Gruppen genutzt, wie z.B. den koreanischen Buddhisten und von hiesigen Buddhisten tibetischer Richtung.
Lange Jahre wurde der Tempel von der Stadt München finanziell gefördert, seit 1994 jedoch bleibt der Tempel auf Spenden angewiesen. Da die Kosten für den Unterhalt des Tempels mehr und mehr steigen, wird es schwierig, die erforderlichen Mittel aufzubringen. Wir bitten Sie daher, uns bei der Erhaltung dieses kleinen Juwels zu helfen.
Wenn Sie spenden möchten, überweisen Sie bitte auf auf unser Konto. Kennwort: Tempel Mü-Ludwigsfeld. Sie erhalten eine Spendenbescheinigung!

München-Ludwigsfeld, Rubinstr. 14
Klingel: KTB Gesellschaft (kalmückisch-tibet.-buddh. Gesellschaft)

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Straßenbahn 20 oder U3 bis Moosacher Bahnhof,  S1 oder Bus 36/41 bis Moosacher Bahnhof,

weiter mit Bus 710 nach München-Ludwigsfeld / Karlsfeld bis Kristallstraße,
dieser folgen und rechts in die Rubinstraße einbiegen.

oder 

U2 bis Feldmoching (von Hbf), weiter mit Bus 172 Richtung Dachau bis Opalstraße, dann links in die Rubinstraße einbiegen.


THE KALMYKIANS AND THEIR TEMPLE IN MUNICH-LUDWIGSFELD

The Kalmykians are part of the Western Mongolian people, who in the first half of the 17th century trotted from the Dsungarei (today known as Chinese province Sinkiang) westwards to resettle on the lower course of the River Wolga. When their initial independence from the Russians got more and more compromised, they planned to return to the Dsungarei and to set out in 1771. But as the Wolga did not freeze over due to the mild winter the Kalmykians west of the river were forced to spend the winter there. They then decided, however, to remain in this area, which offered plenty of space for their nomadic way of living.
After the October Revolution, enforced collectivization resulted in a state-dictated sedentariness. At the same time, a lot of their temples were destroyed. This eliminated one essential pillar of their culture, as the Kalmykians are devout followers of Tibetan Buddhism.
As a result of the ongoing suppression in 1942, the German troops were received as liberators. The Kalmykians fought on the side of the Germans and therefore also withdrew together with the German troops.  Due to the collaboration with the Germans, the Kalmyk Republic was dissolved on Dec. 27, 1943. Almost the entire population was deported to Middle Asia and Siberia. Only a small group of the Kalmykians originally living at the river Wolga was left. It was only in 1958 under Chruschtschow that the Kalmyk Republic was restituted.
After the war, the Kalmykians, that had come to Germany together with the German troops, were regarded as homeless and were accommodated in so-called DP-camps (Displaced Persons). In the fifties, more than half of the roundabout  2,000 Kalmykians emigrated to the US. The rest stayed in Germany. That's how the temple in Munich got started. Today 4 Kalmykians live in and around Munich.


The Story of the Temple
During war and displacement, all cult objects of temples and monasteries got lost.  During the withdrawal of the Kalmykians together with the German troops a few Lamas and monks managed to come to Germany.  The highest Lama was Tilopa Hutuktu, who soon emigrated to America. But he left the monk Akchulow Nawang Senge as ‚spiritual advisor‘ for the Kalmykian community. Akchulow equipped his modest accommodation in Ludwigsfeld as a ‚Temple‘ and tried to give the children of the young families a sense of Buddhist ethics.  He took care of the temple and of the Kalmykians until his death in 1973.
At Akchulow's request in 1967 H.H., the Dalai Lama sent the monk Lobsang Dargye as a spiritual teacher for the Kalmykians to Munich. He lived a few years in the temple. In 1968 Trijang Rinpoche, Junior-Teacher of the  Dalai Lama visited the temple and gave it the name 'Thegchen Chöpel Ling‘. Shortly after Ling Rinpoche, the Senior-Teacher of His Holiness visited the temple and in 1973 and 1983 also H.H. the Dalai Lama.
After 1983 the support of the temple got kind of neglected and all efforts to invite a Geshe failed for formal and financial reasons.
On major religious holidays Ven. Dr. Panglung Rinpoche took care of the Kalmykian community, while the maintenance of the temple turned into a life's work for Mr. Daniel Bembejew. Since his death, his son Nimgir Bembejew looks after the temple.
The small temple, located in an apartment building, is the oldest one in Munich. For many years it was the only Buddhist temple following the Tibetan tradition in Germany. In the beginning, not only Tibetan Buddhist groups met there but also many high dignitaries from different Tibetan schools were guests - such as Kalu Rinpoche, Khamtul Rinpoche, Lati Rinpoche, Trogawa Rinpoche, and many other Masters.
At the moment the temple is used by different Buddhist groups, e.g. by Korean Buddhists and also by local Tibetan Buddhists.
For many years the temple was financially supported by the City of Munich. Since 1994 however, the temple is depending on charitable donations. Due to the constantly increasing maintenance costs for the temple, it is becoming more and more difficult to raise the required funding. Hence, we kindly ask you to assist us in preserving this little gem.
If you wish to donate, please transfer to our bank account. Reference: Temple Mü-Ludwigsfeld. You will receive a donation receipt!